Evangelischer Posaunenchor von 1886 Gronau

Nachdem sich immer mehr Frauen als Musikerinnen im Chor engagieren, setzt die Trompeterin Jutta Mersmann sich 1991 bei den Wahlen als Vorsitzende durch. Unvergessen in ihrer siebenjährigen Amtszeit bleibt das Konzert „Melodien der Welt“ 1993, zu dem sie die Musical-Stars Hartwig Rudholz und Lori Broderick gewinnen kann. 

1997 erkennt die Stadt Gronau den hohen kulturellen Wert des Posaunenchores an und ehrte Berthold Johannesdotter am 11. Januar im Rahmen des Neujahreskonzertes mit dem Kulturpreis der Stadt Gronau. 

1998 übernimmt Günter Wolters wieder den Vorsitz des Vereins. Zum ersten Mal sind beim Gronauer Jazzfest die Aktiven des Posaunenchores vertreten; eine große Ehre und Herausforderung zugleich. 

Nach 40 jähriger musikalischer Leitung wird Berthold Johannesdotter im Jahr 2000 mit dem „Goldenen Taktstock“ ausgezeichnet. Aus gesundheitlichen Gründen kann er sein Amt leider nicht weiter ausüben. 

Sein Nachfolger ist der junge Posaunist Thomas Steffan. Unter seiner Leitung wird der Klangkörper um einen Saxophonsatz und eine Bassgitarre erweitert. Dadurch entstehen neue musikalische Möglichkeiten, die insbesondere auch den Nachwuchs und junge Zuhörer ansprechen sollen.

Berthold Johannesdotter verstirbt am 20. September 2000 im Alter von 76 Jahren. 

Seit 2001 ist die Flügelhornistin Inga Hollenborg Vorsitzende und kümmert sich um die organisatorischen Belange des Vereins. Ihren Vater Heinz Butke ehrt der Posaunenchor 2003 für seinen über 50jährigen, hervorragenden Einsatz als Dirigent und Jugendausbilder.

Mit dem vierten Umzug des Posaunenchores sind die Musikerinnen und Musiker im September 2006 in den Musiksaal des neuen Walter-Thiemann-Hauses eingezogen. Seitdem wird freitagabends und sonntagmorgens direkt neben der Evangelischen Stadtkirche geprobt. 

Anlässlich seines 120jährigen Bestehens im selben Jahr nehmen die Musiker die Zuhörer des Konzertes „Melodien der Welt“ mit auf eine musikalische Zeitreise, bei der es Musik aus den vergangenen 120 Jahren und Bilder aus der jeweiligen Zeit beziehungsweise vom Evangelischen Posaunenchor von 1886 Gronau gibt.

„Wir sind drin!“ Mit diesen Worten eröffnet die Vorsitzende Inga Hollenborg das Geschäftsjahr 2008 und stellt damit dem Chor und der Öffentlichkeit die Homepage des Evangelischen Posaunenchores von 1886 Gronau vor. Unter der Adresse www.Posaunenchor1886.de sind alle nützlichen Informationen rund um den Posaunenchor zu finden. 

Seit Anfang 2009 unterstützt auch der Baritonspieler Hans E. Hübler den Dirigenten Thomas Steffan und übernimmt immer wieder die Chorleitung bei Gottesdiensten und Kirchenkonzerten. Am 1. Mai 2010 schließen die Dirigenten Thomas Steffan und Hans E. Hübler eine kirchenmusikalische Weiterbildung zum Posaunenchorleiter erfolgreich ab. 

Im Herbst 2009 gründet der Posaunenchor einen Förderkreis, um die laufenden Kosten, wie z.B. Jugendausbildung, Instrumentenanschaffung und –wartung, Uniformen, Noten, Saalmieten und GEMA–Gebühren abzufangen. Erfreulicherweise melden sich schon nach kurzer Zeit einige Personen, die den Chor einmalig oder regelmäßig unterstützen wollen.

Im Jahr 2011 begeht der Evangelische Posaunenchor von 1886 Gronau sein 125jähriges Jubiläum. Eingekleidet in neuer Uniform, nun auch mit Weste, feiern die Musiker mit Beginn des Kirchenjahres vom 1. Advent 2010 bis zum Herbstkonzert 2011  „Melodien der Welt - best of...“. Höhepunkte bilden das Kirchenkonzert, ein Großkonzert mit allen Gronauer und Eper Musikvereinen, ein Gig auf dem Gronauer Jazz Fest, ein Dankgottesdienst mit Festprediger Landeskirchenrat Rolf Krebs und dem anschließenden Empfang in der Evangelischen Stadtkirche Gronau. 

Für Verdienste im kulturellen Bereich wird Heinz Butke am 01.02.2012 mit der Stadtplakette der Stadt Gronau geehrt. „So ist es sicherlich auch Ihr Verdienst, dass der Evangelische Posaunenchor von 1886 auf ein erfolgreiches Vereinsleben zurückblicken kann“, sagte der stellvertretende Bürgermeister R. Doetkotte bei der Verleihung. Heinz Butke dankt mit Humor: „Ich würde ja lieber ein Stückchen blasen, als hier zu reden“. 

Berliner Luft schnuppern die Musiker und ihre Familien im Juni. Ganz ohne Musik geht es nicht und so bringen die Musiker einem Berliner Sponsor ein kleines Überraschungs-Geburtstags-Ständchen vor seiner Haustür. Anschließend werden die Noten gegen Stadt- und Fahrpläne ausgetauscht und die Berlin-Touristen erkunden die Hauptstadt, z.B. bei einer Stadtrundfahrt, einer Führung im Bundestag und der Besichtigung des Olympiastadions. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch beim ehemaligen Geistlichen Beirat des Chores und heutigen Domprediger Thomas C. Müller mit anschließendem Rundgang um die Domkuppel. Einen Einblick vom Leben vor und hinter der Mauer bekommen die Reisenden an der Bernauer Straße, dem Dokumentationszentrum und in der Kapelle der Versöhnung.

Als neue Geistliche Beirätin kann Pfarrerin Bettina Roth-Tyburski gewonnen werden. 

Im Januar 2013 zählt der Evangelische Posaunenchor von 1886 Gronau 37 aktive Mitglieder, darunter 10 Jugendliche. Der älteste Musiker ist 77, und der jüngste Musiker ist acht Jahre alt. Inga Hollenborg gibt nach über 12 Jahren als Vorsitzende ihren Posten ab, der neue geschäftliche Leiter des Chores ist der Trompeter Johannes Leefken. 

Der Flötenzirkus öffnet im April seine Pforten. Unter der Leitung von Verena Maibaum, Saxophonistin im Posaunenchor, lernen Kinder Noten und kindgerechte Musiktheorie kennen und erlernen die Blockflöte. Ein erstes kleines Schülerkonzert findet schon im Dezember statt. 

Den 50. Geburtstag des Chorleiters begehen die Musiker im Juni 2014. Thomas Steffan spielt seit 40 Jahren im Posaunenchor. In den 14 Jahren als Chorleiter erarbeitet er mit seinen Musikern ein breites Repertoire, getreu dem Motto: Von Bach bis Big Band! und bleibt ihm bis heute treu. Ein Highlight in diesem Jahr ist das Gemeinschaftskonzert aller Gronauer und Eper Musikvereine, Kapellen und Spielmannszüge anlässlich des Gronauer Stadtfestes. Rund 130 Musiker gestalten zusammen ein buntes Programm. 

Zu ungewohnter Zeit und in ungewohnter Umgebung präsentiert der Posaunenchor im Mai 2015 seinen Zuhörern die „Melodien der Welt“. Da die Aula des Werner-von-Siemens-Gymnasiums saniert wird, findet das Konzert erstmals in der Evangelischen Stadtkirche statt. 

Die Orgel der Stadtkirche ist verklungen. Um die leere Orgelempore und die Kirche wieder mit Orgelmusik zu füllen, startet ein musikalischer Spendenlauf. Zugunsten des Orgelprojektes beteiligt sich der Chor zusammen mit zehn anderen Gruppen und Chören am MusikMarathon im Oktober des Jahres. 

2016 erwartet die Musiker wieder ein voller Terminkalender. Einige Termine sind aus dem Vereinsjahr nicht wegzudenken, wie z.B. der Himmelfahrts-Gottesdienst im Rüenberger Wald. Seit dem ersten Gottesdienst im Jahr 1951 spielt der Chor jedes Jahr, fast immer unter freiem Himmel, zu diesem Anlass auf. 

Am Blaulichttag spielen die Musiker in ihren blauen Poloshirts zu einem Spontankonzert in der gut besuchten Neustraße auf. Polizei, Feuerwehr, THW, DRK und Posaunenchor bieten ein spannendes und abwechslungsreiches Programm. 

Ihr Debüt geben die Bläser beim Schützenverein Overdinkel. Trotz Juni-Regens und nassen Uniformen lassen sich die Schützen und Musiker den Spaß nicht verderben und feiern ein gelungenes Schützenfest. 

Im September lädt Landesposaunenwart Daniel Salinga alle Posaunenchöre im Kirchenkreis zu einem gemeinsamen Kreisbläsergottesdienst nach Gronau ein. Nach dem Gottesdienst spielen die vereinten Posaunenchöre noch zu einem kurzen Konzert beim Gronauer Stadtfest auf. 

Neue Kontakte zum Christlichen Posaunenchor Ochtrup (CPO) werden geknüpft, die im Reformationsjahr gefestigt werden.

Zur „Tor der Welt“ geht es für den Chor und seine Familien im Oktober. Bei einer Stadt- und Fleetrundfahrt, einer Nachtwächterführung über die Reeperbahn und verschiedenen Ausflügen in kleinen Gruppen erkunden die Gronauer die schöne Hansestadt Hamburg. 

Inspiriert von ihrer eigenen Fahrt nimmt der Posaunenchor seine Zuhörer beim Konzert „Melodien der Welt“ wieder mit auf eine Reise rund um den Globus. Als Reisebegleiter konnten die Musiker des Saxophon-Ensenbles der Musikschule sowie einige Musiker des CPO gewonnen werden.

500 Jahre Reformation. Im März 2017 findet ein Kirchenkonzert mit dem Schwerpunkt „Luther und die Musik“ in der Stadtkirche Gronau statt.                                                                                                 Im Oktober verstärken einige Bläser/innen den Christlichen Posaunenchor Ochtrup bei Konzerten in Bad Bentheim und Ochtrup. Auch hier mit Bearbeitungen zu Liedern von Martin Luther unter dem Motto: „Die beste Zeit im Jahr ist mein“. Den Abschluss zum Reformationsjahr macht das „Christusfest zum Reformationsgedenken“, ein zentraler ökumenischer Festgottesdienst unter Mitwirkung aller Musikgruppen.  


Im Jahr 2018 werden wir mit der Pro Musica-Plakette ausgezeichnet. Die Pro Musica Plakette wird Musikvereinen zuerkannt, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens, und damit um die Förderung des kulturellen Lebens, erworben haben. Ausgezeichnet werden die vielen ehrenamtlich tätigen Musiker, die die Tradition durch ihr ungebrochenes Engagement über die Jahrzehnte in wechselvollen Zeiten hinweg aufrecht erhalten haben. Somit gehören wir jetzt zu den 205 Musikvereinen in NRW, die seit 1968 diese Plakette verliehen bekommen haben.

Im Jahr 2019 spielen erstmals in unserer Vereinsgeschichte drei Generationen gleichzeitig im Chor mit. Neben Heinz und Inga spielt nun auch Jaris Trompete im Posaunenchor. 

Im März lädt der Posaunenchor wieder zu seinem Konzert „Melodien der Welt“ ein. Unter Mitwirkung des Chores AGAtissimo wird den Zuhörern ein abwechslungsreiches Programm präsentiert. Am Ende stellen alle Musiker gemeinsam fest „Thank you for the Music“!

Im Juni geht es für die Musiker und ihre Familien zum zweiten Mal nach Berlin. Nach einem gelungenen Überraschungsständchen auf offener Straße und einer Andacht im Berliner Dom mit Domprediger Thomas C. Müller werden die Instrumente wieder verstaut und die Hauptstadt erkundet: Gedenkstätte Hohenschönhausen, Friedrichstadtpalast, Bernauer Straße, Potsdam mit Schloss Sanssouci und vieles mehr ...

Nachdem wir auch 2020 mit dem Neujahrskonzert beginnen, legt uns ab März Corona lahm. Sämtliche Proben und Termine sind abgesagt. In Folge des ersten Lockdowns ist unsere Mitgliederzahl leider deutlich gesunken. Alters- und arbeitsbedingt, aber auch durch die lange Zeit, in der uns von höherer Stelle das Proben untersagt wird.

Erst im August dürfen wir unter strengen Auflagen wieder mit den Proben beginnen und ein kleines Open-Air-Konzert am Bethesda-Seniorenzentrum geben. Mit den steigenden Infektionszahlen im Herbst wird wieder alles zurückgefahren und auch alle Termine werden erneut abgesagt: Weihnachtsmärkte, Adventsfeiern und selbst der Gottesdienst an Heiligabend.


Die Zeit ohne Termine und Auftritte zieht sich bis weit ins Jahr 2021. Der erste Auftritt in diesem Jahr ist ein gut besuchtes Konzert im Rahmen der „Sommer-auf-der-Waldbühne“-Reihe. Der Flötenzirkus öffnet wieder seine Tore und Emilia, Lenna und Zoe lernen bei Katrin Steffan die Flötentöne. Wie im vorherigen Jahr werden wieder die Weihnachtsmärkte und Adventsfeiern abgesagt, aber wir dürfen am 1. Advent unseren traditionellen Posaunengottesdienst feiern. In diesem Jahr ein ganz besonderes Ereignis, denn Heinz Butke spielt an diesem Tag 70 Jahre im Posaunenchor. Er spielt in diesem Gottesdienst Tenorhorn, dirigiert einen Choral und wird durch den Vorsitzenden Hans E. Hübler geehrt.

Auch das Jahr 2022 startet ohne das Neujahrskonzert und der Angriff Russlands auf die Ukraine überschattet die sich langsam anbahnende Normalität. Unser erste Termin ist ein Flashmob mit befreundeten Musikern zugunsten der Ukrainehilfe.

Am 12. Juni ist es endlich soweit und die Wilhelm-Sauer-Orgel (Opus 915/1904) kann in einem feierlichen Festgottesdienst eingeweiht werden. Begleitet wird sie von einem Projektposaunenchor und einem Projektkirchenchor.

Und es gibt noch etwas zu feiern in diesem Juni. Unsere Stadtkirche wird 125 Jahre und feiert mit einem Festgottesdienst und großem Gemeindefest.

Zu einer Reise und die Welt und durch die Musikgeschichte nehme die Musiker ihre Zuhörer im September mit. Endlich gibt es wieder Melodien der Welt und der Posaunenchor begeistert zusammen mit dem Frauenchor Horizont e.V. seine Zuhörer.

Im November löst sich nach 144 Jahren der EKMD auf. Schweren Herzens wurde diese Entscheidung im Verein gefällt und wir sind traurig, einen Weggefährten der ersten Stunde zu verlieren. Wir denken an den Waldgottesdienst, die Weihnachtsfeier und die Kinderbescherung, aber auch an schöne Fahrten und die gemeinsame Zeit.

Es ist Dezember und wir dürfen wieder den Weihnachtsmarkt in Bad Bentheim eröffnen, im Gronauer Winterzauberwald spielen, den CVJM und den Gottesdienst an Heiligabend begleiten.

Das Jahr 2023 beginnt für uns mit einem schweren Gang. Am 1. Weihnachtstag 2022 starb Heinz Butke und wir verlieren mit ihm nicht nur ein sehr engagiertes Mitglied sondern auch einen Weggefährten und väterlichen Freund. Heinz Butke war kurze Zeit Chorleiter, über Jahre stellvertretender Chorleiter, Jugendausbilder und im Vorstand tätig. Er war eine treibende Kraft im Chor und wird uns sehr fehlen.


Jetzt, Ende Januar 2023 zählen wir 24 aktive Mitglieder und 6 Schüler/innen die fleißig Trompete, Posaune, Saxophon und Blockflöte lernen. Bedingt durch Studium und Beruf sind leider einige Plätze zwischen uns frei geworden, aber wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue, wenn ehemalige Musiker wieder in unsere Reihen finden, um mit uns z.B. den Weihnachtsgottesdienst zu begleiten.

Während der jährlichen Pättkestour, dem Wintergang mit Grünkohlessen, Ständchen und Familienfeiern werden die Freundschaften auch über die Musik hinaus gepflegt. Einige dieser Freundschaften führten vor den Traualtar, zurzeit sitzen zwei Ehepaare in unseren Reihen, ebenso wie Eltern mit ihren Kindern, Onkel und Tanten mit Nichten und Neffen oder Geschwister. Auch wenn in unserem Namen „Evangelisch“ steht, sind über ein Drittel unserer Musiker katholisch und wir begleiten Gottesdienste und Messen in den Kirchen verschiedenster Religionsgemeinschaften.

Unser ältestes Instrument ist ein Sousaphon aus dem Jahre 1960, das bis heute mit viel Begeisterung u.a. von Thomas Steffan gespielt wird.

Sehr wichtig ist uns die Jugendausbildung und -förderung. Unsere Ausbilder sind ehrenamtlich im Verein tätig und wir bilden an den Instrumenten Blockflöte, Trompete, Posaune, Tenorhorn, Tuba, Saxophon und Schlagzeug aus.

Wir wünschen uns für die Zukunft auch weiterhin so vielfältig zu bleiben, viele begeisterte Musiker und Jugendliche, deren Hauptanliegen es ist, mit Musik die Zuhörer bei den verschiedensten Anlässen zu erfreuen, und bei denen Freundschaft und Kameradschaft großgeschrieben wird und sie dadurch den Verein bereichern.